5 vorstellbare Krisen in Europa?

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Wer sich mit Prepping und Krisenvorsorge beschäftigt, hat mit großer Wahrscheinlichkeit bereits über verschiedene Krisenszenarien nachgedacht, warum sollte man sonst auch solche Vorbereitungen treffen. Aber welche Ereignisse sind bei uns in Europa eigentlich denkbar? Darüber habe ich ausgiebig nachgedacht und möchte auf 5 verschiedene Krisen oder Ausnahmezustände eingehen.

Langer Stromausfall

Wir sind in hohem Maße auf Elektrizität angewiesen, viele Dinge unserer hochentwickelten Welt basieren auf dieser Energiequelle. Leider nicht nur in unseren Haushalten, sondern auch in der Industrie und der Infrastruktur. Die permanente und flächendeckende Versorgung mit Strom gibt es aber eigentlich noch gar nicht so lange. Wer jedoch so wie ich in den 70igern geboren ist, wird sich kaum an Stromausfälle erinnern können, die über mehrere Tage oder sogar Wochen gingen. Die Systeme sind an und für sich recht verlässlich, es wären aber Umstände denkbar, in denen diese Versorgung ernsthaft in Gefahr gerät. Zum einen denke ich da an den letzten Winter, zum Teil wurden hier durch die hohen Schneemassen manche Orte komplett von der Stromversorgung abgetrennt und das für mehrere Tage. Es wäre auch möglich, dass sich Computerterroristen irgendwann an unseren Systemen zu schaffen machen und für Chaos sorgen könnten. Ferner wäre es denkbar, dass durch einen EMP Impuls (elektromagnetische Strahlung) die elektronischen Schaltungen und Platinen zerstört werden. Solche Impulse können eine Folge eines starken Sonnenwindes oder einer nuklearen Explosion sein, bzw. durch eigens dafür entwickelte Waffen erzeugt werden. Nur sehr wenige Haushalte würden in Österreich einen Stromausfall von mehreren Wochen unbeschadet überbrücken können. Probleme gäbe es hier in erster Linie beim Heizen, in Bezug auf Nahrung und auf Trinkwasser. Ein Ziel meiner Krisenvorsorge besteht also darin, diese 3 Bedürfnisse zumindest für 2 Monate abdecken zu können, speziell wenn es keine Versorgung von außen gibt.

• Naturkatastrophe

In vielen Ländern dieser Erde bestehen Gefahren wie Tornados, Springfluten, Vulkane und andere massive Bedrohungen, in Österreich bleiben solche Gefahren mit großer Wahrscheinlichkeit aus, jedoch sind auch wir nicht sicher vor Stürmen, Fluten, harten Wintern und starken Unwettern. Der letzte Winter hat uns wieder gezeigt, dass nur ein wenig mehr Schnee als sonst schon massive Problem verursachen kann. Das Wetter ist einfach unberechenbar und man sollte es bei der Krisenvorsorge nicht unterschätzen. Leider ist es nicht ganz einfach die einzelnen Bedrohungen hier genau einzuschätzen, daher gehe ich auch hier eher von einem Ausfall von Versorgungswegen und dem Stromnetz aus und bereite mich auch in diese Richtung vor. Bei solchen Themen ist es wichtig sich über die speziellen Gefahren am eigenen Wohnort im Klaren zu sein. Einige Gebiete haben ein hohes Risiko im Winter (Bergregionen). Gibt es große Gewässer im Umkreis, wäre eine Überflutung möglich, bei Hanglagen sind Muren denkbar und es spielt auch eine Rolle, ob die Stromleitungen in der Erde verlegt sind oder über Masten verteilt werden.

• Finanzkrise

In 2009 haben wir gesehen was passiert, wenn große “Blasen” im Finanzsystem zerplatzen, aus meiner Sicht war das aber nur ein kleiner Vorgeschmack in welche Richtung so etwas gehen kann. Sicher hat es viele Menschen auch sehr hart getroffen, Jobs wurden gestrichen, Ersparnisse gingen verloren und Unternehmer gingen in Konkurs. Dennoch kam der Großteil der Bevölkerung noch recht gut aus der Sache. Ich habe mich mit dieser und vergangenen Finanzkrisen intensiv beschäftigt und war schockiert, wie knapp wir damals an einem kompletten Zusammenbruch der Wirtschaft vorbeigeschrammt sind. Das Hauptproblem ist hier leider, dass zwar unsere Banken gerettet und zusätzliches Geld (Schulden) in die Wirtschaft gepumpt wurde, die Ursachen und die Probleme im System wurden aber nicht behoben. Somit wird es mit Sicherheit in Zukunft wieder zu einem Zusammenbruch kommen, wenn die Blasen erneut platzen oder im worst case ganze Länder Bankrott gehen. Viele Experten sehen den Euro und die Währungsunion als gescheitert an und es ist nur eine Frage der Zeit, wann das System abstürzt. Im Falle eines kompletten Zusammenbruches der Wirtschaft in Europa, rechne ich mit Flüchtlingsströmen, zivilen Unruhen und vielleicht sogar ähnlichen Zuständen wie im Krieg. Auf eine Finanzkrise kann man sich nur bedingt vorbereiten, man sollte am besten schuldenfrei sein und sich darum kümmern Tauschmittel zu haben, wenn Geld nichts mehr wert ist. Eventuell ist es auch ratsam sich Edelmetalle zuzulegen, da diese meist noch Wert haben, wenn das Papier mit Zahlen und Bildern längst bedeutungslos geworden ist.

• Zivile Unruhen oder Krieg

Nicht nur Finanzkrisen führen mitunter zu zivilen Unruhen und sogar Krieg, auch soziale Ungerechtigkeit, Rassenhass, Armut, Angst und andere menschliche Sorgen, können Ausnahmezustände in der Bevölkerung oder ganzen Bevölkerungsgruppen auslösen. Hierzu kann man sich mit den Anfängen des 2.Weltkrieges beschäftigen und findet leider einige Parallelen zur heutigen Zeit. Die Spannungen zwischen Ländern sind mit Sicherheit auch nicht zu unterschätzen und alleine schon aus diesem Grund würde ich die Möglichkeit eines Krieges innerhalb von Europa nicht zu 100% ausschließen. Österreich ist zwar neutral, aber ich bezweifle ernsthaft, dass uns mitten in Europa Sicherheit garantiert ist. Egal wo es auf unserem Kontinent auch problematisch werden sollte, fremde militärische Verbände werden unser Land sicher nicht meiden, falls sie ans andere Ende von Europa müssen. Auf Krieg und zivile Unruhen könnte ich mir nur mit einer Flucht reagieren, falls erforderlich. Ein Versteck zu suchen und eine Beruhigung der Lage abzuwarten scheint mir hier am vernünftigsten. Daher habe ich einen Fluchtrucksack.

• Technische Bedrohungen

Eine Gefahr sehe ich noch in den Atomkraftwerken, die es zwar zum Glück nicht in Österreich gibt, aber in unseren Nachbarländern stehen doch einige dieser Anlagen. Wie man am Beispiel Fukushima gesehen hat, können sich die Probleme bei Schäden auch großräumig ausbreiten. Ich kann mich auch noch gut an die Warnungen im Radio und Fernsehen erinnern, die mit der Katastrophe von Tschernobyl verbunden waren, die “Wolke” gelangte auch bis nach Österreich und darüber hinaus. Ich muss zugeben, dass ich mich bisher noch nicht auf so eine Gefahr vorbereitet habe, da ich mir auch gar nicht sicher bin, wie ich das machen sollte. Mir fallen hier nur Atemschutzmasken und Jodtabletten ein, weiters müsste ich mich hier noch ordentlich informieren. Eines steht fest, ich habe weder das Geld noch die Ressourcen, um mir einen Atombunker zu bauen.


Zusammenfassend macht es Sinn in die Geschichte zu schauen, welche Ereignisse gab es in eurer Heimat in den letzten 200 Jahren? Wir alle wissen, dass sich die Geschichte wiederholt, leider auch dramatische Ereignisse. Man sollte die Risiken an seinem Wohnort individuell beurteilen und einschätzen. Auf alle Eventualitäten eine passende Reaktion zu haben, wird kaum möglich sein, aber für bestimmte Risiken ist es möglich die Grundvoraussetzungen zu verbessern und ich sehe keinen Fehler darin das zu tun. Mein tiefster Herzenswunsch ist ohnehin niemals von meiner Krisenvorsorge Gebrauch machen zu müssen und in Frieden und glücklich alt zu werden. Eine angstfreie und wohlüberlegte, realistische Vorbereitung auf Krisen sollte dennoch jedermanns Recht und Pflicht sein.

Welche Szenarien könnt ihr euch an eurem Wohnort vorstellen? Bereitet ihr euch auch auf Krisen vor oder haltet ihr das alles für sinnlos und unnötig? Lasst es mich wissen und schreibt mir dazu einen Kommentar, über ein Like und ein Abo meines Blogs würde ich mich sehr freuen.

6 Kommentare

  1. Man kann sich natürlich über potentielle Krisen ängstigen und wenn sie dann nicht eintreten, hat man sich wenigstens geängstigt. Hauptsache: Etwas Panik verbreiten. Bist du in allen Lebenslagen so der ängstliche Typ? Paranoiker? Panikverbreiter? Wenn die Krise kommt, kommt sie doch sowieso. Warum also uns schon vorher das Leben erschweren? Nur um einen Beitrag mehr ins sowieso schon mit Worten vermüllte Internet stellen? Ich mein das ganz ernst, aber mit einem nachsichtigen Augenzwinkern. Bin ja selbst nicht vor dem Schreiben gefeit .. LG PP

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    1. Danke für deinen Kommentar, auch wenn er das Nr.1 Vorurteil gegen Prepper und Krisenvorsorge wiederspiegelt. Ich muss dich leider enttäuschen, ich bin weder paranoid noch ängstlich, ganz im Gegenteil. Es ist auch nicht Ziel dieses Blogs oder der Artikel Angst zu verbreiten, es steht auch jedem frei sich nicht mit diesem Thema zu beschäftigen, wer meine Überschriften liest, kann schnell sehen um was es geht. Ich möchte dich auch was fragen, du hast doch sicher Versicherungen, oder (Auto, Haus, Unfall)? Hattest du Angst und Paranoia, als du dich mit diesen Verträgen auf Risiken vorbereitet hast? Wenn deine Antwort „Nein“ ist, frage ich mich warum du davon ausgehst, dass ich Angst habe, wenn ich über Risiken nachdenke und Vorbereitungen treffe. Das würde auch bedeuten, dass Versicherungsvertreter noch schlimmer sind als ich, sie verbreiten nicht nur Angst und Panik, sondern wollen dir auch noch was verkaufen. LG Prepper Fox

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      1. Ich hab keine Versicherungen und ich hab keine Angst vor dem Leben. Was passieren soll, passiert sowieso. Ich seh auch keine Risiken im Leben. Bei uns ist der Strom schon einmal ausgefallen in der gesamten Straße und das war eine gute Erfahrung, weil die Nachbarn auf der Straße standen und endlich mal redeten.

        Aber ich muss sagen, dass ich nur zufällig deinen einen Beitrag im Reader las: Du bist kein Coach, der anderen seinen Lifestyle aufdrückt, sonder – jetzt gesehen – eine Art Pfadfinder, der versucht in der Wildnis zu überleben. Da hatte ich dich völlig falsch eingestuft. Darf ich mich entschuldigen?

        Was du vorführst finde ich klasse: Mit einem Minimum an Aufwand in der Natur überleben. Du bist für mich eher ein Abenteurer, ein Mensch, der gern in die Natur geht und ihre Früchte genießt und weiß, wie man Wasser bekommt, wenn keins sichtbar da ist oder wie man Eiweiß bekommt, wenn nur Gras deinen Weg bedeckt. Davor habe ich tiefen Respekt.

        LG PP

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      2. Eine Entschuldigung ist nicht nötig, deine zweite Einschätzung ist ja vollkommen korrekt und auch dein erster Kommentar hat seine Berechtigung, es gibt leider auch solche Menschen die Ängste auslösen wollen und Spass daran haben. LG und danke, dass du meine Beiträge angeschaut hast 👍👍

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      3. Aber du hast mich neugierig gemacht mit deinem interessanten Leben .. Darf ich dir fortan folgen?

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