Krisenvorbereitung – autonome Stromversorgung?

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Immer wieder diskutieren Prepper das Thema autonome Stromversorgung, daher wollte ich mich auch damit beschäftigen und vor allem für mich selbst entscheiden, ob das für meine persönliche Krisenvorsorge in Frage kommt und für mich Sinn macht. Dazu habe ich etwas recherchiert und weiß jetzt, was ich in diesem Bereich tun und nicht tun werde. Mehr dazu in diesem Artikel.

Leider sind wir seit langem intensiv von Strom abhängig, viele Bereiche in unserem Leben funktionieren ohne Strom einfach nicht. Ich denke dabei in erster Linie an die Heizung, in meinem Fall habe ich eine Ölheizung, hier geht gar nichts ohne Strom, bei meinem Feststoffkessel kann ich zwar einheizen, aber da beim Ausbleiben der Engergie die Pumpen und Ventile ohne Funktion sind, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit nur im Heizraum warm. Gott sei Dank habe ich einen Küchenofen, der mit Holz befeuert wird und keinen Strom braucht, solange ich also Holz habe, werden wir nicht erfrieren müssen. Auch unsere Kühlgeräte funktionieren mit Strom, also Kühl- und Gefrierschrank werden nach absehbarer Zeit nicht mehr viel Sinn machen. Im Winter kann man die Lebensmittel zwar draußen lagern, aber ob das so eine gute Idee ist bei einer Ausnahme oder Krisensituation, sei dahingestellt.

Allerdings gibt es einige Möglichkeiten selbst Strom zu erzeugen, dazu habe ich ein wenig recherchiert und auch einige Erkenntnisse für mich erlangt. Man sollte bei alternativen Stromquellen zwischen Notstromversorgung und einer dauerhaften und unabhängigen Stromversorgung unterscheiden. Zur Notversorgung denkt man sicher sofort an ein Notstromaggregat, leider sind die meisten günstigen Aggregat aus dem Baumarkt nicht für Dauerbetrieb ausgelegt, daher ist eine ständige und längerfristige Versorgung mit diesen Geräten eher nicht möglich.

Welche Stromerzeuger gibt es? Aggregate betrieben mit Benzin, Diesel, Gas oder Heizöl:

Die häufigste Aggregatform auf dem Markt bilden die Benzin-Stromerzeuger, diese haben einen geringeren Verbrauch als Dieselgeräte, sind meist etwas leiser und laufruhiger. Der Treibstoff Benzin ist aber teurer als Diesel, das sollte klar sein.

Dann gibt es die Diesel- oder Heizöl-Stromerzeuger, diese sind robuster als Benzingeräte, daher findet man sie häufig auf Baustellen, vor allem für den Dauerbetrieb sind Dieselgeräte besser geeignet als Benzinvarianten. Im Anschaffungspreis liegen sie dafür teilweise um einiges höher als Benzingeräte.

Geräte die mit Gas betrieben werden machen einen recht kleinen Marktanteil aus, am ehesten finden diese Gerät noch im Bereich Camping Verwendung, da hier Propangas oft zur Grundausstattung gehört. Der Anschaffungspreis ist eher hoch, aber die Unterhaltungskosten sind gering. Wer also bereits über viele Geräte verfügt, die Gas benötigen, wäre mit so einem Aggregat gut bedient.

Eine eher selten zu findende Variante sind die Zapfwellenstromerzeuger, diese haben keinen eigenen Antrieb, sondern werden eben über eine Zapfwelle von einem externen Gerät, wie einem Traktor betrieben. Daher findet man sie am ehesten in der Land- und Forstwirtschaft. Die Geräte sind wartungsarm, zuverlässig und robust.

Im mobilen Bereich findet man noch Inverter Stromerzeuger, sie machen aus Gleichstrom zuverlässigen Wechselstrom. Spannungsschwankungen gibt es kaum und deshalb kann man auch sehr sensible Geräte bedenkenlos damit versorgen. Es gibt auch Varianten mit Öko-Modus, dann wird die Motordrehzahl dem Verbrauch angepasst und der Kraftstoffverbrauch sinkt deutlich. Solche Geräte werden über kurz oder lang wahrscheinlich den Markt dominieren.

Link Auswahl von Notstromaggregaten:

https://www.saurugg.net/wp-content/uploads/2018/02/Auswahlhilfe-f%C3%BCr-Notstromaggregate.pdf

Eines sollte allerdings klar sein, bei diesen Geräten braucht man Treibstoff, da man in einer Ausnahmesituation nicht davon ausgehen kann immer Nachschub zu bekommen und das Lagern von großen Mengen nicht so einfach ist, ist nicht ganz klar, wie sinnvoll so etwas auf lange Sicht wäre.

Alternativen wie Solar- oder Windkraft werden aus meiner Sicht niemals alleine funktionieren, in Kombination mit anderen Möglichkeiten eventuell schon. Gute Solar- und Windkraftanlagen sind nicht günstig und ohne Sonne oder Wind praktisch nutzlos, da die Speicherung von Strom immer noch ein großes Problem ist.

Ich habe lange über dieses Thema nachgedacht und für mich selbst beschlossen, dass ich aus zwei Gründen keine autonome Stromversorgung anstrebe. Erstens kann ich mir vernünftige Lösungen, also Kombinationen aus mehreren Systemen und Speichermöglichkeiten nicht leisten und Zweitens bin ich der Meinung, dass es vernünftiger ist, Wege zu finden auch ohne Strom zurecht zu kommen. Dass wir Menschen auch ohne Strom leben können, haben viele vergangene Jahrhunderte bewiesen. Sollte ich von meinem Wohnort flüchten müssen, nützt mir eine autonome Stromversorgung absolut gar nichts.

Eine autonome Stromversorgung macht sicher unter bestimmten Umständen Sinn, man kann Geld sparen, befreit sich aus gewissen Abhängigkeiten, aber für Krisen und Ausnahmesituationen und längere Zeiträume sehe ich in solchen Bemühungen für mich unterm Strich nur wenig Sinn. Wo das für mich Sinn machen würde, wäre bei der Infrastruktur, also Banken, Tankstellen, Krankenhäuser, Geschäfte, usw., diese Anlaufstellen, sollten auch längere Zeiträume ohne Netzspannung betrieben werden können, was aber meist nicht der Fall ist. Bei Tankstellen habe ich erst vor kurzem gelesen, dass es so etwas in Österreich nicht gibt, in anderen Ländern Europas anscheinend schon.

Wie seht ihr das? Habt ihr eine Möglichkeit selbst Strom zu erzeugen oder seid ihr auch der Meinung, dass ein Auskommen ohne Strom mehr Sinn macht? Schreibt mir dazu bitte einen Kommentar. Über ein Like und ein Abo meines Blogs, würde ich mich ganz besonders freuen.

4 Kommentare

  1. Das Thema Stromausfall finde ich immer sehr interessant.
    Ich war auch mal kurz davor mir einen Generator zu kaufen, oder gar einen aus einem Alten Roller zusammen zu basteln.

    Nur … wie schon im Beitrag steht, sollte man sich überlegen ob man es wirklich brauch.
    Im Winter als Heizung oder im restlichen Jahr für Kühl und Gefrierschrank vllt noch sinnvoll.
    Aber ich habe jetzt keine Lebensmittel für 3 Tage plus im Gefrierfach … so das ich da keine Probleme hätte diese bei einem Stromausfall Zeitnah aufzubrauchen.

    “ leider sind die meisten günstigen Aggregat aus dem Baumarkt nicht für Dauerbetrieb ausgelegt“
    Das war mit garnicht bewusst.Hätte aber bei so Sachen wie dem Kühlschrank diesen eh auch die höchste Stufe gestellt und dann nur für ein paar Stunden am Tag laufen lassen.

    Ich habe für mich entschieden das ich keinen Generator brauche, und das höchste der Gefühle ein Solar Ladegerät ist für mein Handy ( also in Kombination mit einer Powerbank)

    Alternativ kann ich mein Handy auch über USB im Auto aufladen, und Standgas verbraucht nun auch nicht so viel Benzin ( habe mal was von 1 Liter die Stunde gelesen)

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    1. Wir sind da ziemlich einer Meinung, Solarladegerät fürs Handy hab ich auch, zwei Kurbelradios um am Laufenden zu bleiben, ansonsten schaue ich, dass es ohne Strom geht.
      Es gibt sicher auch Stromerzeuger für Dauerbetrieb, aber die kosten richtig Geld und Treibstoff braucht man halt dann auch jede Menge.
      Danke fürs Lesen und Kommentieren! 👍😃

      LG Christian

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