TOP 6 Fähigkeiten beim Survival in der Natur?

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Wer schwierige Situationen, Krisen oder Ausnahmezustände durch Flucht und Aufenthalt in der Natur überstehen möchte, der sollte über bestimmte Fähigkeiten verfügen. Für mich sind dafür mehrere Bereiche wichtig und ich möchte zumindest auf sechs davon in diesem Artikel eingehen. Für das Überleben in der Natur sind mit Sicherheit noch weitere Fähigkeiten von Nöten, als soliden Grundstock kann man die in diesem Artikel angeführten Skills aber definitiv sehen.

Ich mache hier nicht zwangsläufig einen Unterschied zwischen Denkweisen und Fähigkeiten, da man auch Arten zu Denken als Vorteil sehen kann. Es muss auch nicht sein, dass ihr eure Prioritäten genauso setzt. Menschen sind verschieden und somit sind auch Herangehensweisen unterschiedlich.

  • Fähigkeit 1 – Überlebenswille und Kreativität

Gleich beim ersten Punkt geht es eigentlich mehr um eine Denkweise, die erste Voraussetzung für das Überleben ist mit Sicherheit ein starker Wille. Das bedeutet in erster Linie alles zu tun, was für die Erhaltung des Lebens notwendig ist. Egal ob es um Selbstverteidigung, schwierige Situationen, Umgang mit der eigenen Angst oder einfach nur um die Nutzung ungewohnter Nahrungsquellen geht, all das kann von einer unvorstellbaren Sache zu einer Notwendigkeit werden. Viele stellen sich das Überleben in der Natur auch recht einfach vor, “ist halt so wie Camping”, leider ist ein Durchkommen in der Natur alles andere als einfach und auch mit viel Arbeit verbunden. Das erfordert dann auch Kreativität, im Notfall kann ich höchstwahrscheinlich nicht in den Baumarkt oder in ein Lebensmittelgeschäft fahren und einfach alles kaufen, was ich so brauche. Querdenker sind bei dieser Angelegenheit sicher im Vorteil, umso eher man von Routinen und gewohnten Verhaltensweisen abweichen kann, also flexibel ist, desto eher kommt man auf kreative und beim Survival vielleicht sogar lebensrettende Ideen und Problemlösungen. Wer in Extremsituationen von vorn herein nicht bereit ist zu kämpfen, kann eigentlich hier schon mit dem Lesen aufhören, wobei ich nicht sicher bin, ob in manchen Leuten im Ernstfall nicht doch ein wahrer “Kämpfer” zu Tage tritt und es wäre generell traurig bereits im Vorfeld aufzugeben.

  • Fähigkeit 2 – Unterschlupf und Verstecke finden oder bauen

Muss man tatsächlich in die Natur flüchten, ist man der vollen Gewalt der Umwelteinflüsse ausgeliefert (Kälte, Hitze, Wind, Regen, Schnee usw.), wer dann nicht in der Lage ist, sich Unterschlupf zu suchen oder bauen zu können, wird schnell an seine Grenzen kommen. Es kann auch sein, dass es um das Finden oder Bauen eines Versteckes geht. Ich habe schon ein paar Mal erwähnt, dass ich am ehesten in den Wald und generell in die Natur flüchten würde, dort gibt es einfach mehr Material und naturgegebene Möglichkeiten sich zu verstecken. Im urbanen Raum bei Häusern, Hütten und anderen Gebäuden, werden andere Menschen noch am ehesten nach Lebensmitteln, Ressourcen und anderen Menschen suchen, das kann durchaus gefährlich werden. Zudem gibt ja auch zahlreiche Geschichten von Leuten, die sich lange in Wäldern verstecken konnten oder zum Teil sogar dort gelebt haben, das zeigt was möglich ist.

  • Fähigkeit 3 – Beschaffung und Aufbereitung von Nahrung und Wasser

Bei einer Flucht wird es kaum möglich sein eine große Menge Wasser oder Nahrung mitzunehmen. Ohne Essen kommt man mit Sicherheit ein paar Tage durch, aber in einer Stresssituation mit anstrengenden Herausforderungen, wird man es ohne Nahrungszufuhr nicht lange aushalten. Bei Wasser wird die Sache noch dramatischer, spätestens am dritten Tag ist das Leben in Gefahr. Wer hier über Wissen verfügt, wie er in der Natur Wasser finden kann und wenn es nicht sauber ist noch Wege kennt es aufzubereiten, ist klar im Vorteil. Kenntnisse über pflanzliche und tierische Notnahrung erhöhen zusätzlich die Chancen auch längere Zeiträume in der Natur zurechtzukommen. Gerade bei Pflanzen ist es essentiell zwischen “essbar” und “nicht essbar” unterscheiden zu können. Immer wieder vergiften sich Menschen in der Natur, weil sie giftige Pflanzen verzehren.

  • Fähigkeit 4 – Erste-Hilfe und Wundversorgung

Die meisten Unfälle und Verletzungen passieren bei Freizeitaktivitäten, Menschen sind oft ungeschickt und unser Körper ist recht fragil, wenn wir die entstandenen Wunden und Verletzungen nicht korrekt versorgen, kann das mitunter sogar lebensbedrohlich sein. In Ausnahmesituationen sind wir mit Sicherheit noch viel mehr gefährdet uns zu verletzen, vor allem wenn wir gezwungen sind Dinge zu bauen, Material zu beschaffen und regelmäßig Werkzeuge benutzen müssen. Wenn das auch noch in der Natur gemacht werden muss, kommen noch viele weitere Verletzungsrisiken dazu. Es geht dabei aber nicht nur darum uns selbst zu versorgen, sondern auch anderen Menschen zu helfen. Oftmals ist man dazu selbst nicht mehr in der Lage und ist ohne fremder Hilfe in ernsthafter Gefahr. Erste-Hilfe ist definitiv ein Skill an dem ich noch intensiv arbeiten muss, dieses Thema war für mich bisher nicht wichtig und Kurse habe ich nur gemacht, wenn es gefordert war (für den Führerschein z.B.). Speziell draußen geht es auch darum Naturmaterialien, Alltagsgegenstände und Kleidung als Verbandsmaterial zweckentfremden zu können oder auch Heilpflanzen als Medizin zu nutzen.

  • Fähigkeit 5 – Handwerk

Durch unsere Konsumgesellschaft ist niemand mehr gezwungen selbst etwas herzustellen, alles kommt aus der Industrie und wir brauchen die Konsumgüter nur mehr im Geschäft abzuholen oder lassen uns einfach alles liefern. Ist man aber gezwungen aufgrund eines Notfalles die eigenen vier Wände unerwartet verlassen zu müssen, hat man schon Glück, wenn man dann das Nötigste mitnehmen kann. Im schlimmsten Fall ist es auch noch denkbar, dass es unmöglich ist an benötigte Dinge zu kommen und da wäre es gut zumindest einfach Dinge selbst herstellen zu können (Besteck aus Holz, Schnüre aus Rinde, Schneiden aus Steinen, usw.). Auch Kleidung mit Naturmaterialien herstellen oder zumindest reparieren zu können, wäre eine sehr hilfreiche Fähigkeit. Da man weder weiß, ob es möglich ist die Notfallausrüstung mitnehmen zu können, noch wie lange man seinen Wohnort verlassen muss, rate ich jedem sich einfache handwerkliche Fähigkeiten anzueignen. Und auch wenn es nie zu einer Fluchtsituation kommt, gibt es denkbare Szenarien, wo der Zugang zu Waren aller Art plötzlich nicht möglich ist (Zusammenbruch des Finanzsystems, Krieg, Naturkatastrophen oder Ähnliches). Zum Handwerk zähle ich auch Bushcraft (Waldhandwerk), also Feuermachen, Jagen und Fallenbau, Lagerbau, Schnitzen und was da sonst noch so dazugehört.

  • Fähigkeit 6 – Selbstverteidigung

Wer glaubt, dass ich sofort an Verteidigung gegen Menschen denke, liegt falsch! In erster Linie gehe ich in der Natur von einer Abwehr gegen tierische Bedrohungen aus, hierzu zähle ich sehr kleine Tiere wie Zecken, Mücken oder Wanzen (können nicht nur nervig, sondern auch gesundheitsschädlich sein) und in weiterer Folge um größere Tiere wie Wildschweine, Wölfe, Bären, Rotwild. Vielen Tieren kann man in der Natur ähnlich begegnen (Ruhe bewahren, keine hektischen Bewegungen machen, ruhiger Rückzug), es wäre aber ratsam sich mit den Eigenheiten bestimmter Arten vertraut zu machen, um im Bedrohungsfall so gut wie möglich reagieren zu können. Auch wenn uns die meisten Tiere nicht unbedingt töten wollen, können sie uns doch schwer verletzen und wenn man keine Hilfe bekommt und alleine ist, kann auch eine gebrochene Hand zu einem großen Problem werden. Die größte Bedrohung für Menschen, geht trotz allem von anderen Menschen aus. Auch wenn ich einer direkten Konfrontation mit einem mir feindlich gesinnten Mitmenschen immer aus dem Wege gehen würde, also flüchten und verstecken vorziehe, bleibt es mir wohl nicht erspart mir Gedanken über Verteidigung und den Einsatz von Waffen zu machen. Schusswaffen kommen für mich nicht in Frage und für den Nahkampf habe ich bereits einige Hilfsmittel (Messer, Schlagstock, Pfefferspray), zusätzlich beschäftige ich mich mit Krav-Maga, einer Selbstverteidigungstechnik. Was dann noch bleibt, ist das Problem mit weiteren Distanzen. Für einen Bogen oder eine Armbrust brauche ich Pfeile, daher bin ich, wie auch bei Schusswaffen mit der Munition begrenzt. Hierzu hatte ich vor einigen Tagen eine aus meiner Sicht gute Idee, ich habe mir eine Steinschleuder besorgt, diese funktioniert auch auf weiteren Distanzen, man kann relativ schnell feuern, das Teil ist leicht, sie ist leise beim Feuern und Steine gibt es wohl genug in der Natur. Ob es mir hier gelingt mit Übung eine gute Treffsicherheit zu erreichen, ist noch nicht klar, aber daran werde ich definitiv arbeiten.

 

Wie bereits erwähnt, wird es mit diesen Fähigkeiten nicht getan sein und ich schätze, dass es schon eine große Herausforderung ist die sechs genannten Punkte abzudecken. Ich würde sagen, dass man auch in diesen Bereichen nie ganz auslernt, aber sich gar nicht damit zu beschäftigen, halte ich für falsch. Wenn ich nur daran denke wie viel Zeit ich in meinem Leben schon mit komplett unnötigen Tätigkeiten und Faulenzen vergeudet habe und wo ich jetzt in Bezug auf Wissen schon sein könnte, bekomme ich fast ein schlechtes Gewissen.

 

Was sind eure wichtigsten Skills in Bezug auf Überleben in Ausnahmesituationen? Seid ihr der Meinung, dass die oben genannten Fähigkeiten Sinn machen oder habe ich etwas Wichtiges vergessen? Lasst es mich wissen und schreibt mir dazu bitte einen Kommentar, über ein Like und ein Abo meines Blogs, würde ich mich sehr freuen!

6 Kommentare

  1. Hier im Wald gibt es viele Stechmücken und Holzböcke. Wenn man schon schwitzt etwa durch Joggen, setzen sich die Stechmücken auf das verschwitzte T-Shirt und stechen durch den Stoff. Früher bin ich auch gern mal quer durch den Wald gelaufen, abseits der Wege und Trampelpfade, aber dann fiel ein Holzbock bzw. eine Zecke auf mich. Ich habs gemerkt und konnte mich vor dem Zubeißen so schützen. Also am besten mit einem Hut oder mindestens einer Kappe durch den Wald laufen. Weiß nicht, ob alle Zecken Hirnhautentzündung verursachen, aber soviel ich weiß, kann Ballistol hier helfen, weil dies Waffenöl der Zecke die Luft zum Atmen nimmt. Doch ich kann mich täuschen ..

    LG PP

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    1. Zecken sind auf jeden Fall eine reale Gefahr, bei uns in Österreich ist gerade eine andere Art aufgetaucht, diese sind größer und angeblich gefährlicher in Bezug auf Erreger. Ich kann nur dazu raten im Wald oder noch eher auf Wiesen oder am Waldrand lange Kleidung und eine Kopfbedeckung zu tragen, geschlossenes und festes Schuhwerk ist auch ratsam. Wenn man sich länger in der Natur aufhält, sollte man sich am Abend gründlich auf Zecken untersuchen, entfernen sollte man sie immer mit einer Pinzette. Falls du meinst das Öl auf eine Zecke zu geben, die bereits gebissen hat (?), kann ich nur mit Nachdruck davon abraten, das kann dazu führen, dass die Zecke aus Stress heraus alles Mögliche in die Bisswunde abgibt und das will man sicher nicht. Mir wurde das auch gesagt als Kind, aber nun weiß ich, dass ein „mechanisches“ Entfernen die einzig richtige Strategie ist! Ich werde mich auch demnächst mal Impfen lassen, da ich ja vorhabe viel mehr in der Natur zu sein. Wie viele verseuchte Zecken es gibt weiß ich nicht, aber ich schätze diese Tierchen schon als großes Risiko ein, auch wenn wir als Kinder pausenlos „befallen“ wurden. LG Christian und wieder mal vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren!!

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      1. Man kann sich also gegen Zeckenbefall und die damit verbundene Hirnhautentzündung impfen lassen? Das ist mir neu, aber werde ich gleich mal meinen Hausarzt drauf ansprechen.

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      2. Hat kürlich sogar ne Zecke auf meinem schrägen Dachfenster außen gesessen im ersten Stock .. Habs Fenster verschlossen und sie ist verschwunden mit dem nächsten Regen .. LG Sven

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      3. Eine Zecke auf dem Dachfenster? Das ist ja schon ungewöhnlich. Vor einiger Zeit hatten wir noch 2 Katzen, die haben auch pausenlos Zecken mitgebracht, daher habe ich schon Routine beim Entfernen der Tierchen. Bei mir selbst kann ich mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal eine Zecke hatte, meine Aufenthalte in der Natur bzgl. Youtube sind eher kurz, zumindest vorerst. LG Christian

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