Prepper wollen den Weltuntergang?😞

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Vor kurzem habe ich einen Artikel bei Spiegel Online gelesen, er trägt den Titel „Prepper – die tiefe Sehnsucht nach dem Zusammenbruch“ und ich habe mich nicht nur über diese Schlagzeile geärgert, sondern auch über die Interpretationen dieses Journalisten. Daher möchte ich in diesem Artikel meine Ansicht zu dieser Thematik zusammenfassen.

Solche Artikel und auch zahlreiche andere Publikationen, rücken Prepper wie mich in ein dermaßen schlechtes Licht, dass man tatsächlich annehmen könnte, wir Prepper wollen den Weltuntergang und noch schlimmer, wir können es gar nicht erwarten. Die Realität könnte gar nicht weiter von dieser Darstellung entfernt sein. Diese Sichtweise hört sich für mich sehr lebensverachtend an, aber gerade weil wir das Leben schätzen und auch überleben wollen, wenn eine schwere Krise kommt, machen wir das überhaupt. Ich kenne sehr viele Prepper und keiner von Ihnen wünscht sich einen Reset der Gesellschaft.

Der Journalist bringt natürlich Beispiele aus den USA und wie radikal sich dort die Leute auf zukünftige Krisen vorbereiten, er nennt ein paar Extrembeispiele, die man auch von der Doku „Doomsday Preppers“ kennt. Diese Leute nimmt er dann als Referenz her und bezeichnet Prepper als Extremisten, die es kaum erwarten können, bis sie als Gewinner aus einem Zusammenbruch der Gesellschaft hervorgehen. Diese Einschätzung, kann ich nur als Wahnvorstellung sehen, offenbar hatte er vor dem Schreiben dieses Artikels ein paar schwere Alpträume und griff schweißgebadet schnell zum Stift, damit er diesen Horror zu Papier bringen kann.

Dieser Mensch sollte eventuell einmal zu einem Psychotherapeuten gehen, er hat sich in keinster Weise mit den Hintergründen und Leuten beschäftigt, die Krisenvorsorge betreiben und hat glaub ich nicht viel mehr Recherche betrieben, als sich auf der Couch die Doomsday Preppers und ein paar Dokus auf Netflix anzuschauen. Dann hat er sich schnell den Laptop geholt und  einen knackigen Bericht mit einer entsprechenden Schlagzeile geschrieben und schon war die Analyse von unzähligen Preppern erledigt. Der einzige Mensch, der hier in Extremen denkt, ist wohl dieser weltfremde und schubladendenkende Journalist.

Ich möchte gar nicht mehr näher auf die Zeilen dieses Mannes eingehen, weil ich mich sonst noch mehr ärgern muss. Im Gegenzug dazu möchte ich mal beschreiben, wie ich Prepping sehe und warum ich das mache. Prepping und Krisenvorsorge beginnt bei mir bereits, sobald ich ein paar Sachen auf Vorrat habe, also wenn ich Nahrung und etwas Trinkwasser auf Lager habe. Vielleicht habe ich dann noch eine Taschenlampe für einen Stromausfall, bereite ich mich somit in gewisser Weise schon auf etwas vor (Stromausfall). Das macht mich im eigentlichen Sinne zu einem Prepper (be prepared = vorbereitet sein).

Da soll mir mal jemand erklären, was das mit einer Sehnsucht nach einem Zusammenbruch zu tun hat. Dann gehe ich sogar noch weiter und möchte 2 – 3 Monate ohne Versorgung von außen daheim zurechtkommen. Ein sehr kalter Winter oder auch eine Naturkatastrophe, kann schon dazu führen, dass ich mal ein paar Tage in kein Geschäft komme, das hat aber auch nichts mit dem Weltuntergang zu tun. Zuletzt bereite ich mich darauf vor, dass ich mein Zuhause verlassen kann, dazu habe ich einen Fluchtrucksack, wo ich ein paar wichtige Dinge gepackt habe. Selbst das hat nichts mit dem Weltuntergang zu tun, mein Haus braucht nur Feuer zu fangen oder unser Ort wird evakuiert, wenn es zu einer Umweltkatastrophe kommt, dann wäre es nicht schlecht ein paar Sachen griffbereit zu haben. Im weitesten Sinne denke ich auch an Krieg, eine Finanzkrise, generell einen Einbruch in der Wirtschaft, zivile Unruhen usw., aber das sind alles Worts Case Szenarien, die ich erstens für unwahrscheinlich halte und zweitens keinesfalls begrüßen würde.

Warum sollte ich mir überhaupt einen Zusammenbruch der Gesellschaft wünschen? Welche Vorteile hätte ich persönlich, wenn z.B. die Wirtschaft zusammenbricht? Ich verliere wahrscheinlich meinen Job, mein Haus, ich muss froh sein, wenn ich dann nicht verhungere. Meine lieben Nachbarn und Mitmenschen werden zu einer Gefahr für mich, wenn das Chaos ausbricht und das soll erstrebenswert sein? Ich habe auch keine einzige Schusswaffe im Haus und würde keinem Menschen etwas zu leide tun, außer wenn ich mein Leben verteidigen muss, aber das würde ich auch ohne Krise machen.

Ich fühle mich nicht als Extremist und alle Prepper die ich kenne sind nette, intelligente Leute, die einfach etwas weiterdenken als andere und gewisse Risiken sehen und sich absichern wollen oder zumindest ihre Ausgangslage verbessern. Am liebsten wäre es uns trotzdem, wenn wir in Frieden und glücklich mit unseren Familien alt werden können, das werden 99% der Prepper so sehen.

Ja sicher gibt es auch in Prepperkreisen radikale und psychisch gestörte Menschen, in welcher Gesellschaftsschicht oder Gruppierung gibt es die nicht? Aber solche Leute als Referenz für alle anderen in dieser Gruppe zu nennen, ist nicht nur eine sehr engstirnige Denkweise, sondern sogar gefährlich. Es steckt unbescholtene, nette, intelligente und realistisch denkende Menschen in die gleiche Schublade wie Terroristen und Extremisten in Richtung Rechts oder Links. Solche radikal eingestellten Leute gibt es unter „Nicht-Preppern“ mit Sicherheit häufiger als bei Leuten, die sich mit Krisenvorsorge beschäftigen.

Eigentlich möchte ich diesen Journalisten nicht unterstützen, aber ich möchte dennoch, dass ihr diesen Artikel als abschreckendes Beispiel lesen könnt, hier der Link dazu:

Artikel auf Spiegel Online

Macht euch bitte ein eigenes Bild von diesen Aussagen und schreibt mir einen Kommentar, was ihr von solchen Leuten haltet. Ich werde mal versuchen mich wieder zu beruhigen und hoffe, dass diese Publikation niemand ernst nimmt. Über ein Like würde ich mich sehr freuen und über ein Abo meines Blogs ganz besonders.

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