Bei mir geht es nicht zwangsläufig nur um Krisen und Ausnahmezustände, sondern auch um Outdoor, ein wenig Bushcraft und Wandern. Das sind einfach Hobbys, die ich gerne mache und die bis zu einem gewissen Grad auch bei Krisen nützlich sein könnten. Daher geht es heute mal um Verhaltensregeln im Wald, mehr dazu in diesem Artikel.
Leider gehen viele Leute sehr respektlos mit der Natur und den Wäldern um, daher ist es etwas traurig, dass man auf das richtige Verhalten im Wald bewusst aufmerksam machen muss. Für mich sind diese Regeln ein Resultat aus meinem Hausverstand und dem Respekt vor der Natur. Dennoch schadet es auch mir nicht, mal gedanklich das Verhalten durchzugehen, das mich bei anderen fallweise ärgert.
Regel Nr. 1 – Störe die Ruhe nicht und verhalte dich rücksichtsvoll
Immer wieder begegne ich im Wald sehr lauten Menschen, da laufen Jogger auf den Wegen herum, wo ich die Unterhaltung bereits verfolgen kann, obwohl ich noch niemanden sehe. Eltern sagen nicht ein Wort, wenn ihre Kinder im Wald herumschreien (kein Vorwurf an die Kinder, die sind halt so). Im worst case laufen Leute sogar mit der Musik aus Bluetooth Lautsprechern und Handys herum, was für mich gar nicht geht. Die Ruhe im Wald ist doch angenehm und wenn es Geräusche gibt, sind es auch meistens angenehme Klänge, wie das Rauschen von Wasser, das Rascheln von Blättern und das Zwitschern von Vögeln. Diese Geräusche möchte ich bewusst erleben und genießen und daher empfinde ich laute Menschen im Wald als störend.
Regel Nr. 2 – Respektiere Bäume und Sträucher
Wie oft sehe ich irgendwelche Bäume, wo Leute dummes Zeug hinein schnitzen, das haben wir zwar als Kinder auch gemacht, aber das muss eigentlich nicht sein. Andere hacken an lebenden Bäumen herum, brechen Äste ab oder reißen Blätter von Sträuchern ab, auch das muss nicht sein. Durch die Schnitzwunden an Bäumen und Sträuchern, können Erreger in die Bäume eindringen und die Pflanze krank machen. Bäume und Sträucher sind Lebewesen und sollten entsprechend respektiert werden. Kleinere Mengen Holz können meist ohne Probleme vom Boden aufgehoben werden, bei Totholz sollte das niemanden stören.
Regel Nr. 3 – Respektiere auch kleine Pflanzen, Blumen und Pilze
Wer sich gerne außerhalb der Wege bewegt, sollte daran denken, dass er möglicherweise Pflanzen, Pilze und Blumen zertritt. Auch das Pflücken von Waldblumen ist aus meiner Sicht nicht notwendig, am besten wäre sie dort stehen zu lassen, wo sie sind. Man kann ja ein Foto mit dem Handy oder einer Kamera machen und muss nicht die Blume selbst mitnehmen. Es gibt auch zahlreiche durch Naturschutzgesetze geschützte Arten, die man gar nicht pflücken darf. Wenn die Pflanzen oder Früchte (Kräuter, Beeren, Nüsse, Pilze usw.) nicht geschützt sind, kann man kleine Mengen für den Eigenbedarf auch mitnehmen, das kann aber in Nationalparks und speziellen Naturschutzgebieten trotzdem verboten sein. Ich kenne einen Berg, wo über 10 verschiedene Arten von wilden Orchideen wachsen, würde das aber niemals jemanden erzählen, damit versuche ich diese wunderschönen Blumen zu schützen.
Regel Nr. 4 – Grillen, Lagerfeuer und Camping
Grundsätzlich ist das Machen eines Feuers in der Natur oder dem Wald ohne explizite Genehmigung in Österreich nicht zu empfehlen. Aber auch wenn man die Erlaubnis hat oder nicht gerade in einem Schutzgebiet ein Feuer macht, ist darauf zu achten, dass man keinen Wald- oder Flurbrand auslöst und der umgebenden Natur nicht schadet. Bei einem Wald in der Nähe, sollte man zumindest 100 Meter Sicherheitsabstand halten. Verlässt man die Feuerstelle, sollte man sich davon überzeugen, dass keine Glut mehr vorhanden ist und das Feuer wirklich aus ist.
Regel Nr. 5 – Rücksicht auf Tiere
Menschen im Wald bedeuten Stress für Tiere, Rotwild und andere Tiere wittern uns Menschen von weitem und treten meistens die Flucht an. Kleinere Tiere können vielleicht nicht so schnell flüchten, sollten aber auch in Ruhe gelassen werden. Gerade in der Brutzeit brauchen die Tiere ihre Ruhe und brauchen keine lauten Leute im Wald. Auch im Winter brauchen Tiere Ruhe, wenn sie unnötigerweise Energie verbrauchen müssen, kann das im schlimmsten Fall lebensbedrohlich für sie sein. Man sollte Tiere auch nicht provozieren, gerade bei Schlangenbissen, stellt sich oft heraus, dass Leute mit Stöcken oder anderen Dingen die Tiere gestört haben.
Regel Nr. 6 – Besitz von Anderen (Hochstände, Hütten, Futterstellen, usw.)
Im Wald findet man einige Dinge, die Menschen dort errichtet haben und folge dessen gehören diese Einrichtungen jemanden. Das sollte man respektieren und nicht in Hütten eindringen, auf Hochständen herum klettern oder das Holz von Lagern mitnehmen. Auch eingezäunte oder abgesperrte Bereiche (Zäune, Schranken, angebrachte Hinweise), sollte man beachten und diese Zonen nicht unbefugt betreten. Gerade bei Forstarbeiten werden immer wieder Bereiche abgesperrt, das dient nicht deren Sicherheit, sondern eurer!
Regel Nr. 7 – Reiten, Joggen, Radfahren
Nicht überall sind diese Tätigkeiten erwünscht oder erlaubt, daher sollte man auf Schilder achten, die zeigen, ob man sich dort mit dem Fahrrad oder einem Pferd bewegen darf. Solche Verbote gibt es bei uns häufig und das wird aber genauso häufig ignoriert und das ist nicht in Ordnung. Dazu gibt es auch in den Bundesländern und Regionen auch verschiedene Regelungen, also sollte man sich im Zweifelsfall vor Ort erkundigen, ob man das überhaupt darf oder nicht.
Regel Nr. 8 – Achte auf deinen Hund
Immer wieder begegne ich beim Wandern Hunden, wo fallweise keine Person in der Nähe ist. Viele lassen ihre Tiere im Wald frei laufen und das finden ich ganz ehrlich gesagt nicht o.k., selbst wenn der Hund das bravste Tier auf der Welt ist, kann man nicht alle Situationen vorhersehen und einschätzen. Ein Hund darf auf keinen Fall wilden Tieren nachjagen oder irgendwo unbeaufsichtigt herumlaufen. Die Leinenpflicht ist leider auch unterschiedlich geregelt, aus meiner Sicht dürfte kein Hund ohne Leine in den Wald, Punkt.
Regel Nr. 9 – Autos und andere motorisierte Fahrzeuge
Wer mit seinem Auto ohne Genehmigung auf einem Forstweg fährt oder dort parkt, macht sich strafbar. Daher sollte man das Fahrzeug nur auf ausgewiesenen Parkplätzen bei Wanderstrecken abstellen oder auf öffentlichen Gemeindeparkplätzen. Ein geparktes Auto, kann ich schlimmsten Fall einen Brand auslösen, wenn trockene Stellen im Wald durch heiße Teile des Autos (Auspuff, Motor) zu brennen beginnen. Oftmals blockieren dumm geparkte Autos sogar Forstwege und behindern Waldarbeiter oder Landwirte beim Ausüben ihrer Tätigkeit.
Regel Nr. 10 – Rauchen im Wald
Leute gehen in den Wald, damit sie an die frische Luft kommen und zünden sich dann eine Zigarette an, das werde ich nie verstehen. Ich war zwar selbst Raucher, aber ich habe niemals im Wald geraucht. Erstens besteht die Gefahr, dass man durch die Zigaretten einen Brand auslöst und die Zigarettenstummel liegen ja sowieso schon überall herum, das könnten sich Leute wenigstens in der Natur sparen. Die Filter verrotten lange nicht und sind einfach ein unschönes Bild.
Regel Nr. 11 – Nehmt euren Müll wieder mit
Immer wieder nehme ich von Wanderungen Müll von anderen Leuten mit, das ärgert mich dermaßen, dass mir das beinahe jeden Wandertrip versaut. Ist es wirklich so schwer benutzte Taschentücher, leere Trinkflaschen, Plastikverpackungen und Papier einfach wieder mitzunehmen? Überall gibt es Abfallbehälter an den Wanderstrecken und sogar dort liegen 2 Meter daneben irgendwelche Sachen herum. Fallweise habe ich den Eindruck, ich würde auf einer Mülldeponie spazieren gehen, muss das wirklich sein?
Mir würden sicher noch weitere Regeln für das Verhalten im Wald und in der Natur einfallen, aber wenn man diese 10 Dinge beachtet, wird es uns die Natur definitiv danken. Ich müsste mich dann nicht bei jeder Wanderung über respektlose Leute ärgern und könnte einfach die Natur genießen.
Was sagt ihr zu dem Thema, ärgert euch das respektlose Verhalten von manchen Menschen im Wald und in der Natur auch? Habt ihr dazu Erfahrungen? Schreibt mir dazu bitte einen Kommentar, über ein Like und ein Abo meines Blogs, würde ich mich ganz besonders freuen!
Ich hab mich mal verlaufen und bin so übel in das Unterholz geraten und in Senken, das ich nur weiter trampeln konnte. Es sah aus wie ein Weg, war aber keiner. Nochmal passiert mir das nicht.
Sehr wichtige Hinweise von dir.
LikeLike
Verirrt hab ich mich Gott sei Dank noch nie, das geht in Österreich glaub ich gar nicht, es gibt sehr viele Wege und viele Schilder. Danke fürs Lesen und Kommentieren 🙂👍
LikeGefällt 1 Person
Naja, der Wald ist nicht so groß, aber ich kam an völlig falscher Stelle raus, und diese Senken – teilweise voll Wasser, auf und ab, machten es schwierig. Rausgekommen wäre ich auf jeden Fall, weil früher oder später ein Weg gekreuzt worden wäre.
LikeGefällt 1 Person
Ich verstehe….
LikeLike
Hallo Pepper Fox! Schön zu lesen, dass du auch so einen Respekt vor allem was in der Natur lebt, hast! Geht mir genauso 🙂 Kennst du das Buch von Peter Wohlleben, „Das geheime Leben der Bäume“? Seitdem bin ich noch vorsichtiger und respektvoller im Wald unterwegs. Unglaublich wie viel Ähnlichkeiten es im Baumleben mit uns Menschen gibt….
LikeGefällt 1 Person
Danke dir! Von dem Buch habe ich schon mal gehört, aber gelesen habe ich es nicht. Dass Bäume untereinander Kommunizieren, zum Teil Reaktionen zeigen, die mit Gefühlen vergleichbar sind, wurde schon lange bewiesen. Ich glaube ohnehin, dass alle Lebewesen miteinander verbunden sind, wir haben nur verlernt mit der Natur zu leben und zerstören mehr, leider. LG Christian
LikeLike