Sich im normalen Leben richtig zu verhalten, kann schon schwierig sein, bei Extremsituationen ist das noch einmal um vieles komplizierter, daher ist es noch wichtiger auf die folgenden Denkansätze zu achten, wenn es ums Leben geht.
- Man sollte im Ernstfall die Angst im Zaum halten, Verwirrung, Zögern und Überraschungen vermeiden
Angst ist grundsätzlich gut, sie bewahrt uns vor Schaden und macht uns achtsam, aber in Extremsituationen kann sie uns blockieren, das Gleiche gilt für Verwirrung und dem Zögern bei Situationen, in denen schnell reagiert werden muss. Auch Überraschungen sind nicht gut, wenn man sich lange überlegt hat, wie es weitergeht und sich so darauf versteift, dass man schließlich das tatsächliche Geschehen vor der Nase nicht mehr richtig wahrnimmt und nicht flexibel genug ist seine Reaktion anzupassen.
- Kenne deinen Feind (die Bedrohung) und deine Ausrüstung
Wenn man beim Feind von Personen, Gruppen oder sogar Nationen spricht, sind die Geheimdienste der beste Beweis, dass Wissen über den Feind wichtig ist. Man könnte aber auch Kälte, Hunger, Tiere, Giftgas usw. als Feind ansehen. Umso mehr man über die Bedrohung weiß, desto sinnvoller und effektiver kann man darauf reagieren, bzw. sich vorbereiten. Wie ein Soldat seine Ausrüstung ins Detail kennen muss, ist das auch bei Survivalausrüstung nichts anderes, die Funktion und der Umgang damit dürfen keine Fragen offen lassen.
- Versuche genaue Informationen zu bekommen
Dieser Punkt geht natürlich Hand in Hand mit dem vorigen. Um bedrohliche Situationen richtig einschätzen zu können, benötigt man Informationen. Was genau geht vor sich? Was bedroht uns konkret? Kommt Hilfe? Leider kann man sich hier nicht immer auf die Medien verlassen, aber Radio oder Fernsehen können schon grundsätzliche Infos liefern. Zusätzlich sollte man andere Leute oder Behörden fragen, ob sie eventuell mehr wissen. Ratsam wäre auch, dass man sich nicht nur auf eine Informationsquelle verlässt, Medien können lügen und andere Leute sowieso.
- Lerne aus Fehlern von Anderen
Das mag jetzt makaber klingen, aber wenn in Extremsituationen Menschen verletzt oder getötet werden, sollte man sich fragen, warum dies geschehen ist. Somit kann man selbst diese Situationen meiden und erhöht damit seine Überlebenschancen. Sollte z.B. ein Toter neben einem angebissenen Pilz liegen, werde ich mit Sicherheit diese Pilze nicht essen.
- Überschätze dich nicht selbst
Wie auch in vielen anderen Lebenslagen, kann es durchaus gefährlich sein, sich zu überschätzen. Dies gilt natürlich zu einem weit höheren Maße bei Extremsituationen, Vorsicht und ein kontrollierter Rückzug sind eventuell die bessere Wahl, als sich in einen Kampf verwickeln zu lassen. Man sollte sich seiner Fähigkeiten schon bewusst sein, aber seine eigenen Grenzen zu kennen, könnte einem vielleicht einmal das Leben retten.
- Im Zweifel den Rückzug wählen
Sollte jemand kommen und euch eurer Ausrüstung berauben wollen und ihr könnt nur schwer einschätzen, ob euer Gegner bewaffnet oder kampferfahren ist, wäre es besser ihm die Sachen zu überlassen und ihn nicht zu provozieren. So kommt man vielleicht ohne Ausrüstung aus der Sache, aber bleibt am Leben. Hat man vielleicht eine Route gewählt, die einem das Letzte abverlangt, ist es vielleicht klug ein Lager zu machen und sich zurück zu ziehen, damit man wieder Kräfte sammeln kann. Ist man im eigenen Haus nicht mehr sicher, durch Plünderer z.B., wäre es vernünftig die Gefahrenzone zu verlassen.
- Ruhe bewahren
Dieser Ratschlag macht bei vielen Situationen Sinn, speziell natürlich bei Extremsituationen. Nur wer ruhig bleibt, kann klar denken und die richtigen Entscheidungen treffen. Das klingt natürlich einfacher als es tatsächlich ist, vor allem, wenn man in wenigen Sekunden handeln soll. Trotzdem kommt der Spruch „in der Ruhe liegt die Kraft“ nicht von irgendwo.
- Organisiere dein Handeln
Das ist natürlich gerade bei Preppern „das Um und Auf“, denke über Bedrohungen nach, analysiere die Gefahren und den Bedarf an Wissen und Ausrüstung, bereite alles vor, damit du beim Eintreten der Situation schnell reagieren kannst. Aber auch wenn man nicht vorbereitet ist, sollte man so vorgehen, sammle Informationen, denke nach und mache dann einen Plan, organisiere was du benötigst.
- Fehler eingestehen und korrigieren
Gerade wenn es schnell gehen muss können Fehler passieren, diese muss man vor Anderen eingestehen können, aber auch vor sich selbst. Menschen machen Fehler, daraus lernt man und man muss nicht verzweifeln, nur weil etwas nicht so funktioniert wie geplant. Wenn man beim Survival drei Tage lang versucht Fische zu fangen und es will einfach nicht klappen, sind Selbstvorwürfe und Schuldgefühle unnötig, sondern man sollte sich eine Alternative suchen und nicht weiter Energie und Zeit verschwenden.
- Halte dich an etwas Schönem fest
Man darf nicht unterschätzen, was positives Denken in einer lebensbedrohlichen Situation ausmacht. Ich bin davon überzeugt, dass dies über Leben und Tod entscheiden kann. Ein Foto von einem geliebten Menschen, sein Lieblingsbuch, Freude über das bisher erreichte, uvm., kann Hoffnung geben und den Überlebenswillen stärken. Manche Soldaten im 2.Weltkrieg dachten an ferne Orte, die sie noch sehen wollten, dafür mussten sie weiterleben.
- Glaube an dich selbst und vertraue auf deine Fähigkeiten
An sich selbst zu glauben, ist die Grundvoraussetzung um die entsprechenden Handlungen zu setzen, die für das Überleben nötig sind. Was zu tun ist, ist zu tun, egal wie anstrengend, unangenehm oder schwierig es ist. In einer Extremsituation ist das Schlimmste nicht handlungsfähig zu sein oder sich aufzugeben.
- Gib nicht auf, solange noch eine Chance besteht
Egal wie aussichtslos eine Situation scheint, die Menschen haben schon die unglaublichsten Szenarien überlebt. Solange du alles gibst und den Willen zum Überleben hast, werden deine Psyche und dein Körper mit dir arbeiten, um zu überleben (Geist über Materie).
- Finde den Frieden in dir, wenn es keinen Ausweg mehr gibt
Sollte man nun dennoch in einer Situation sein, wo klar ist, dass man nicht mehr lange leben wird (lebensbedrohliche Verletzung z.B.), sollte man mit sich selbst im Reinen sein und seinen Frieden finden. Ohne Angst zu sterben, wird kaum möglich sein, aber wenn es nicht mehr anders geht, muss man „loslassen“. Der Tod ist unvermeidlich, aber mit welchen Gedanken wir sterben, ist uns überlassen.
Habt ihr das richtige „mindset“ für den Ernstfall, oder sind euch diese Hinweise total fremd? Habe ich etwas vergessen? Bitte schreibt einen Kommentar und lasst es mich wissen.