Prepping geheim halten?

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Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten und es scheiden sich die Geister. Viele haben natürlich Angst, dass sie „Besuch“ bekommen würden, wenn tatsächlich mal etwas passiert und die Nachbarn haben nichts und wissen, dass man vorgesorgt hat. Das ist natürlich verständlich, würde ich vielleicht auch tun, wenn ich nicht vorgesorgt hätte.

Ich glaube, dass viele Leute bewusst nicht vorsorgen, sondern sich Waffen auf Lager legen, um sich dann mit Gewalt alles zu besorgen, was sie im Notfall brauchen, auch bei ihren Nachbarn. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie auch daran denken, dass die Menschen versuchen werden ihre Vorräte und Ausrüstung zu verteidigen, also kann ein Angriff auf deren Ressourcen durchaus lebensbedrohlich sein. Vernünftiger wäre, wenn alle selbst vorsorgen und beim Eintreten eines Ausnahmezustandes gar nicht erst auf die Dinge von anderen Leuten zugreifen müssten.

Viele Prepper gehen offen mit ihren Unternehmungen um (mich eingeschlossen) und schreiben dann über ihre Vorbereitung oder machen Videos für Youtube zu diesem Thema. Mir geht es dabei auch um die Bewusstmachung, dass Krisenvorsorge eventuell eine kluge Sache ist und möchte Leute zum Nachdenken anregen. Panikmache oder das Schüren von Ängsten liegt mir fern, ich möchte einfach meine Gedanken und Erfahrungen mit Prepping teilen. Allerdings halte ich mich bei meinen unmittelbaren Nachbarn schon bedeckt, solange sie meinen Blog oder Youtube-Kanal nicht durch Zufall finden, müssen sie nicht unbedingt wissen, was ich da tue.

Da ich auf dem Land lebe, schätze ich die Gefahr bedroht zu werden etwas geringer ein. Viele meiner Nachbarn haben eigene Brunnen, bzw. Tiere (Enten, Hühner, Hasen, usw.) und Gärten, sind also zum Teil besser versorgt als ich es bin. Ich gehe auch davon aus, dass sich die Menschen am Land eher gegenseitig helfen werden, gerade weil sie eben Ressourcen haben und auch meist die unmittelbaren Nachbarn persönlich kennen. Am Land gibt es auch einige Menschen mit Wissen, welches bei einer lang andauernden Krisensituation hilfreich sein kann, dabei denke ich an Know-how aus den Bereichen Landwirtschaft, Handwerk, Gartenbau und Viehzucht. Es gibt auch mehr Ressourcen, Brennholz, haltbare Lebensmittel in Kellern, Brunnen oder Bäche mit trinkbarem Wasser, landwirtschaftliche Produkte, Obst- und Gemüsegärten.

In Städten ist die Sache schon nicht mehr so einfach, viele Menschen bedeuten viel Konkurrenz und auch ein hoher Bedarf an Ressourcen. Aufgrund des begrenzten Platzes hat kaum jemand viele Lebensmittel oder Wasser gelagert, Gärten gibt es zwar vereinzelt, aber eher am Rande der Ballungszentren. Die Geschäfte sind zwar zahlreicher, werden aber mit Sicherheit relativ schnell leergeräumt sein, vor allem wenn kein Nachschub kommt. Wenn ich in der Stadt wohnen würde, wäre ich sicher etwas verhaltener mit Infos über meine Vorräte. Die unmittelbaren Nachbarn sind sich in Städten oftmals fremd und kennen bzw. vertrauen sich eventuell nicht.

Natürlich hängt die „Geheimhaltung“ auch davon ab, ob man nur für sich selbst oder für eine Gruppe von Leuten vorsorgt. Es mag sogar sinnvoll sein Gruppen zu bilden und gemeinsam vorzusorgen, es besteht nur die Gefahr, dass es zu Streitigkeiten kommt, wenn es dann darum geht die Vorräte im Ernstfall für alle gerecht zu nutzen. Sollte man in großen Stil vorsorgen, würde ich raten das auf jeden Fall geheim zu halten, da im worst case vielleicht sogar damit zu rechnen ist, dass Behörden die Sachen beschlagnahmen zum Wohl der Allgemeinheit. Ich habe dazu leider noch keine konkreten Informationen gefunden, ob das tatsächlich möglich wäre, aber kategorisch ausschließen würde ich es dennoch nicht.

In meinem Fall mache ich kein großes Geheimnis daraus, dass ich vorsorge, jedem Nachbarn erzähle ich es aber nicht und wenn, dann sicher ohne Details zu nennen. Meine engsten Verwandten und Freunde bekommen es früher oder später ohnehin mit, dass ich in diese Richtung etwas mache. Ich habe kein Problem damit meine Erfahrungen und Gedanken im Internet zu teilen, warum nicht, so bekomme ich vielleicht auch Input über andere Sichtweisen und kann meine Bemühungen bewerten und optimieren.

Krisenvorsorge ist eine vernünftige Sache und sollte kein Tabuthema oder Geheimnis sein. Wie seht ihr das? Preppt ihr im Geheimen, gehört ihr zu den Leuten, die mit Maske in Youtube Videos zu sehen sind? Oder geht ihr offen mit euren Vorbereitungen um? Lasst es mich wissen und schreibt bitte einen Kommentar!

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