Prepping und Krisenvorsorge nach Jahreszeit?

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Eine Krise kann uns jederzeit treffen und wir werden uns nicht aussuchen können, zu welcher Jahreszeit das geschieht. Somit sollte man auch die Krisenvorsorge mit dieser Voraussicht gestalten. Welche Unterschiede und Probleme hier mit den einzelnen Jahreszeiten auftreten, möchte ich heute näher behandeln.

Ich versuche meine Ausrüstung in Bezug auf die Saison anzupassen, vor allem den Bugoutbag. Dabei muss man speziell die Kleidung im Fokus behalten und da mein Fluchtrucksack sich ohnehin immer im ständigen Wandel befindet, stellt das für mich kein so großes Problem dar.

  • Der Frühling

Der letzte Schnee schmilzt langsam dahin, die Sonnenstrahlen haben schon eine ordentliche Kraft und Wärme, die Natur erwacht zu neuem Leben. Für mich ist der Frühling eine der schönsten Jahreszeiten, da ich die Kälte, den Schnee und den Winter gesamt nicht leiden kann. Bei meiner Krisenvorsorge im Haus besteht hier keine spezielle Priorität, ich achte auf Trinkwasser, Nahrung, technische Dinge (Batterien, Kurbelradio, Taschenlampen sind vorhanden) und Hygiene, Heizmaterial und warme Kleidung sind zwar nicht schlecht, aber im Frühling nicht mehr die Notwendigkeit. Bei einer Flucht in die Natur, sind Kleidung und Unterschlupf schon noch eine wichtige Sache, da es auch im Frühling noch sehr frostig werden kann in der Nacht. Zudem regnet es in den Frühlingsmonaten öfter mal und davor möchte ich mich auf jeden Fall schützen. Der Bugoutbag bleibt also eher noch Richtung Winter gepackt, nur der Winterschlafsack kann gegen einen leichteren 3 Jahreszeitenschlafsack ausgetauscht werden. Durch das Austreiben zahlreicher Pflanzen, steht eine Vielzahl an “wilden” Nahrungsmitteln zur Verfügung. Man kann Knospen, frische Blätter, Beeren, Früchte uvm. finden und nutzen. Kleintiere sind wieder leichter zu finden und Säugetiere beenden den Winterschlaf, also steht auch tierische Notnahrung bereit. Leider erwachen auch Stechmücken und Zecken zum Leben und gehen auf “Säugetierjagt”, also auch auf Menschen. Da es öfter regnet, wird Wassersammeln nicht so problematisch sein, das Schmelzwasser füllt Bäche und Flüsse und der Bedarf ist auch mit Sicherheit nicht so hoch, wie im Sommer.

  • Der Sommer

Hier wird es zum Teil richtig heiß, es ist oft schwül und die Hitze kann sehr unangenehm werden. Das Prepping daheim ist auch hier beinahe gleich mit den anderen Jahreszeiten, außer in Bezug auf Brennmaterial, dieses braucht man hier nicht mehr zum Heizen, sondern vorwiegend zur Nahrungszubereitung, falls kein Strom verfügbar ist. Der Bugoutbag wird hier etwas leichter ausfallen, die dicke Winterkleidung kann man getrost liegen lassen, der dicke Schlafsack und die Winterhandschuhe werden auch nicht gebraucht. Im Falle einer Flucht gibt es jetzt aber eine andere Hauptpriorität, nämlich Wasser. Im Sommer schwitzen wir viel, also müssen wir viel trinken, auch die Körperhygiene verlangt mehr Aufmerksamkeit, aufgrund des Schweißes. Das Gewicht der Wintersachen könnte man nun gegen Wasser tauschen, zum Beispiel in Form von in Alufolie verpackten 100ml Päckchen, die es zum Teil in Survival- oder Preppershops gibt. Diese sind trinkfertig und vor Sonne geschützt, bzw. sind die Päckchen 2 – 3 Jahre haltbar. Auch die Wasserfilter (Life Straw zB.) sind gerade im Sommer wichtig, sodass man auch Wasserquellen nutzen kann, die nicht von vornherein Trinkwasserqualität haben. In den anderen Jahreszeiten ist Wasser auch wichtig, aber es gibt hier andere Möglichkeiten, dazu komme ich später noch. Im Sommer wäre auch irgendeine Form von Mückenschutz empfehlenswert, da einen diese Tierchen durchaus zu schaffen machen können. In Bezug auf Kleidung sollte man trotzdem lange Sachen dabeihaben, nicht nur wegen kühler Nächte, sondern auch als Schutz gegen Zecken. Bei kurzer Kleidung haben es diese lästigen Wald- und Wiesenbewohner wesentlich einfacher an eine gute Stelle zum Saugen zu kommen. Unterschlupf mag auch im Sommer angenehm sein, aber bei warmen Nächten wäre das Schlafen auch unter freiem Himmel denkbar und vielleicht sogar angenehm. Gerade im Sommer würde ich den Wald als Fluchtort vorziehen, da es dort meist kühler ist und man problemlos Schatten findet. Nahrung lässt sich auch im Sommer gut auftreiben, Pflanzen, Sträucher und auch Wiesenkräuter, sind als Nahrungsquelle nutzbar, Tiere sowieso. Ein Lagerfeuer würde ich im Sommer nicht nur zum Kochen machen, sondern auch für die Psyche, Licht und Wärme tut auch im Sommer gut. 😉

  • Der Herbst

Ist der Sommer erst vorbei, kann es windig und regnerisch werden, da die Temperaturen dann auch nicht mehr so hochgehen, wird es draußen mitunter recht unangenehm. Den Herbst mag ich nicht so, auch wenn der bunte Wald hier sehr schön anzuschauen ist. Trotzdem ist er der Vorbote der kalten Jahreszeit, die ich, wie schon gesagt, gar nicht mag. Für das Prepping im Eigenheim wird jetzt Heizmaterial wichtig, in den Nächten kann es schon recht frostig werden und ohne Strom würde es schlecht aussehen bei den meisten Heizungen. Wir haben einen Küchenofen, der mit Holz beheizt werden kann, also sind wir hier schon ganz gut dran. In unserer Gegend ist es auch kein Problem an Holz zu kommen. Der Bugoutbag sollte nun wieder wintertauglich gemacht werden, also rein mit den warmen Sachen, Decken, Winterschlafsack und warme Socken und Handschuhe nicht vergessen. Wasser sehe ich im Herbst auch nicht als großes Problem, auch hier regnet es oft, die Flüsse und Seen steigen wieder und der Bedarf sinkt im Gegensatz zum Sommer. Das Nahrungsangebot wird seitens Pflanzen sicher etwas geringer, aber man findet sicher noch genug und wenn es nur Brennessel sind. Trotzdem würde ich hier etwas mehr Nahrung in den Bugoutbag geben, als im Sommer. Die Nächte können durchaus kalt werden, vor allem bei Regen, also sollte auf jeden Fall für Unterschlupf und Wärmeerhalt gesorgt werden (Zelt, Decke, Schlafsack, ect.). Gerade wenn es im Herbst düster und dunkel ist, wird ein Lagerfeuer wichtig und angenehm sein, nicht nur um etwas Warmes in den Magen zu bekommen.

  • Der Winter

Ich hasse den Winter und auch die Kälte, eine schöne Schneelandschaft und klare Luft mögen ja ihren Reiz haben, aber es wiegt für mich das Frieren und kalte Finger und Zehen nicht auf. Um im Haus oder der Wohnung zurecht zu kommen, muss natürlich eine Möglichkeit bestehen Wärme zu schaffen. Brennmaterial in Form von Holz, Gas oder anderen Formen ist essentiell. Unsere Ölheizung funktioniert ohne Strom definitiv nicht, auch die Pumpen für die Heizkörper versagen dann den Dienst. Auch wenn das schwer zu glauben ist, es sind schon Menschen in den eigenen vier Wänden erfroren, auch in unseren Breiten. Wie wir bei uns in Österreich in diesem Winter gesehen haben, kann es schnell mal zu einem Schneechaos und längeren Stromausfällen kommen, bzw. sogar zur kompletten Isolation einzelner Orte. Nahrung und Wasser sind auch im Winter wichtig und sollten in ausreichender Menge vorhanden sein, zumindest um 2 – 3 Monate versorgt zu sein. Der Bugoutbag sollte natürlich jetzt für tiefe Temperaturen ausgelegt werden, also gute Ausrüstung, die für Kälte geeignet ist, angefangen bei den Schuhen, Socken, Hose, Unterwäsche, Jacke, Handschuhe, Schal und Kopfbedeckung. Es ist auch zu bedenken, dass man Kleidung haben sollte zum Wechseln, da im Winter bei Nässe das Trocknen weit länger dauert. Nahrung muss man jetzt auch mehr einpacken, da es im Winter sicher extrem schwierig ist draußen etwas Essbares zu finden. Sicher gibt es auch Pflanzen, die man im Winter essen kann, aber mit tierischer Nahrung sieht es weit schlechter aus und aufgrund der Kälte braucht man viel mehr Energie, alleine schon um die Körperwärme zu erhalten. Wasser kann man dafür zur Not aus Schnee und Eis gewinnen, bitte aber vorher schmelzen und nicht direkt verzehren, das kann die Kerntemperatur des Körpers dramatisch verringern. Entweder schmilzt man die Wasserquellen am Feuer oder langsam am Körper (z.B. im Schlafsack). Ich glaube nicht, dass ich eine lange Zeit im Winter draußen überstehen würde, nicht einmal mit der besten Ausstattung, mir würde die Nahrung ausgehen, die Energie um alles Nötige für das Überleben zu erledigen und auch Moral und Motivation wären aufgrund von Kälte ernsthaft in Gefahr. Ich kann nur hoffen, dass ich niemals im Winter mein Zuhause verlassen muss.

Verschiedene Voraussetzungen verlangen verschiedene Ansätze, einfach alles Mögliche einkaufen und einen Rucksack in die Ecke zu schleudern, wird vielleicht zu wenig sein. Man muss sich über das Jahr zumindest ein wenig anpassen und dafür sorgen, dass die Preppingausrüstung auch jetzt gerade Sinn macht. Dazu sollte man die Sachen auch ausprobieren (sofern möglich) und laufend verbessern und optimieren. Nur in realen Situationen wird man genau sagen können, was funktioniert und was nicht. Der Umgang mit der Ausrüstung sollte auch geläufig sein und nicht im Ernstfall dann erst irgendwie herausgefunden werden müssen. Bei einem Bugout gehe ich ohnehin nur von Tagen oder maximal Wochen aus, längere Zeiträume im Freien zu verbringen, stelle ich mir extrem schwierig vor.

Denkt mal darüber nach, was für euch in welcher Jahreszeit wichtig ist und wie ihr eure Krisenvorbereitungen nach Saison anpassen könnt, ohne für jede Jahreszeit einen eigenen Lagerraum zu brauchen. In welchen Jahreszeiten würdet ihr am besten zurechtkommen? Welche Jahreszeit würde euch die meisten Probleme bereiten? Lasst es mich wissen und hinterlasst bitte einen Kommentar!

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