Wenn man im Zuge einer schweren Krise die Möglichkeit einer Flucht in die Natur in Betracht zieht, sollte man sich mal überlegen, wo oder wie man am besten für Unterschlupf und Schutz sorgt. In schwierigen Bedingungen dauert es oft nur wenige Stunden, bis die Lage lebensbedrohlich wird. Man kann aber einige Gegebenheiten zum eigenen Vorteil nutzen, mehr dazu in diesem Artikel.
Warum muss man unbedingt an Unterschlupf denken? Ganz einfach, weil unser Körper nicht dafür ausgelegt ist bei Kälte, Nässe oder generell schwierigen Umweltbedingungen zu überleben. Solange es Menschen gibt, brauchen wir Schutz gegen die Natur. Es bestehen Gefahren wie Unterkühlung, bis hin zu Erfrierungen, bei heißem Klima Überhitzung und bei Unwetter und Sturm besteht Verletzungsgefahr durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume. Generell ist es für uns sicherer irgendeinen Schutz gegen Umwelteinflüsse zu haben, als ungeschützt im Freien zu sitzen. Der Erhalt der Körperwärme und der Schutz vor Kälte und Nässe, wird wohl der wahrscheinlichste Umstand sein, um sich Schutz zu suchen.
Möglichkeit Nr. 1 – bestehende Gegebenheiten nutzen
Die einfachste Option für Schutz sind Gebäude, also ein Haus, eine Hütte irgendeine Umgebung mit soliden, winddichten und wasserdichten Verhältnissen. In der Natur so etwas zu nutzen, wird nicht so einfach werden. Meist sind solche Behausungen auch bewohnt, daher kann man nur hoffen, dass man die Erlaubnis bekommt sich dort aufhalten zu dürfen. In einem wirklichen Notfall, wäre es unter Umständen vertretbar sich auch ohne Erlaubnis Zutritt zu verschaffen. Gerade in einer Krise oder im Zuge einer Flucht in die Natur, wäre ich da wahrscheinlich nicht so wählerisch. Man muss aber bedenken, dass es ein erhebliches Risiko sein wird so eine Möglichkeit zu nutzen, da auch andere Leute auf diese Idee kommen und den Unterschlupf oder ihren Besitz entsprechend verteidigen werden.
Auch andere von Menschen errichtete Bauwerke kann man als Unterschlupf nutzen. Dazu gehören z.B. kleine Kapellen, Gartenhütten, Gewächshäuser, öffentliche Gebäude und Einrichtungen, die Kanalisation in größeren Städten, U-Bahn Tunnel oder andere Tunnel usw., aber auch hier ist mir anderen Menschen zu rechnen. In der Natur wären Hochstände oder Hütten von Jägern eine Möglichkeit, Container oder Lager von Waldarbeitern oder Wohnwagen. Auch da ist mit Konkurrenz zu rechnen und es kann mitunter gefährlich werden sich dort Schutz zu suchen. Eine weitere Option wären Brücken, unter ihnen findet man auch trockene Plätzchen, nur gegen Wind ist der Schutz eventuell nicht gegeben.
Möglichkeit Nr. 2 – natürliche Gegebenheiten in der Natur nutzen
Wer an natürlichen Unterschlupf denkt, kommt mit Sicherheit sofort in Gedanken auf eine Höhle. Leider wird man nicht so oft das Glück haben auch tatsächlich eine nutzbare Höhle im Fels oder in den Bergen zu finden. Handelt es sich um große und vielleicht bekannte Höhlen, wird es dort im schlimmsten Fall von Menschen wimmeln, die alle dort Unterschlupf suchen. Ich kenne aber ein paar kleinere, oft sehr versteckte Höhlen, die gerade genug Platz für 1 – 2 Leute bieten, dort würde ich definitiv mein Glück versuchen. Eine weitere Möglichkeit in diese Richtung würden Felsvorsprünge bieten, auch hier hat man oftmals guten Schutz, kann die Wände als Reflektor für ein Lagerfeuer nutzen und behält trotzdem die Aussicht, weil die Formation offen ist. So etwas findet man oft neben Flüssen. Eine interessante Möglichkeit wäre auch noch ein großer Nadelbaum, in meiner Kindheit kannten wir eine alte Fichte, deren Äste rundherum bis zum Boden reichten und dadurch praktisch ein natürliches Zelt bildeten, das sogar Regen Großteiles abhalten konnte. Auch bei umgestürzten Bäumen ist eine ähnliche Nutzung denkbar. Generell könnte ein dichter Wald guten Schutz gegen Wind und auch Regen oder Schnee bieten.
Möglichkeit Nr. 3 – transportable Lösungen nutzen
Als Schutz würde mir sofort ein Zelt einfallen, auch hier hat man einen mehr oder weniger geschlossenen Raum, den man praktisch überall aufbauen kann. So ein Zelt bietet zumindest einen grundlegenden Schutz gegen Regen und Wind, man ist gegen Krabbeltiere, Mücken und andere lästige Tierchen geschützt, Kälte dringt jedoch relativ problemlos durch die dünnen Wände eines Zelts. Ein Tarp oder eine Plane irgendeiner Art, wäre ebenfalls ein denkbarer Weg sich zumindest einen einfachen Schutz gegen Wind oder Nässe zu sichern. Auch ein Regenponcho wäre schon ein guter Anfang, auch daraus lässt sich im Notfall ein Unterschlupf machen. Als weitere Notlösung würde ich sogar auf Mülltüten zurückgreifen und daraus eine Art Dach bauen, damit ich wenigsten nicht nass werde. Es gibt auch Hängematten, die über eine Überdachung verfügen, somit wäre man auch vom kalten Boden weg und verliert nicht unnötig Wärme. Unter diese Kategorie würden auch jegliche Arten von Unterlagen und Möglichkeiten zum Wärmeerhalt fallen (Isomatten, Luftmatratzen, Schlafsäcke, Decken, usw.).
Möglichkeit Nr. 4 – Unterschlupf bauen aus diversen Materialien
Selbst in der Natur findet man überall Dinge, die Menschen dorthin gebracht haben. Auf meinen Wanderungen sehe ich sehr häufig Holzstapel im Wald, häufig sind diese mit Planen aus Kunststoff abgedeckt, diese könnte man wie ein Tarp nutzen. Genauso oft sehe ich Heuballen, die ebenfalls mit Kunststoff eingewickelt sind. Auch Teerpappe, Wellblech oder etwas in der Art, könnte man dann nutzen, um sich Schutz zu bauen. Alles was gegen Wind und Nässe schützt, wird die Lage grundlegend verbessern. Wer zumindest ein Messer oder andere Werkzeuge mit hat, vielleicht sogar noch etwas Paracord oder Schnur, wäre da sicher auch klar im Vorteil.
Möglichkeit Nr. 5 – Unterschlupf bauen aus Naturmaterialien
Zuletzt besteht immer noch die Möglichkeit Materialien aus der Natur zu nutzen. Auch dabei gibt es viele Möglichkeiten und Techniken, bei denen man sich bedienen kann. Ein umgestürzter Baum, kann bereits eine gute Basis sein, stellt man links und rechts Stöcke auf und deckt das mit Ästen von Nadelbäumen dicht ab, bekommt man bereits einen einfachen Unterschlupf. Da man sich gegen den Boden noch isolieren muss, wäre es auch sinnvoll Blätter oder die Äste der Nadelbäume als Isolierung zum Boden zu nutzen. Es gibt auch die Möglichkeit sich mit Holzstämmen eine Art erhöhtes Bett zu bauen, auch dann bekommt man etwas Abstand zum Boden. Im Winter wäre es möglich Schnee als Baumaterial zu nutzen. Jeder kennt wohl ein Iglu, aber auch eine einfache kleine Schneehöhle kann vor Wind und Nässe durch Schneefall schützen. Gerade hier ist es aber wichtig sich am Boden gegen die Kälte zu isolieren. Trockene Blätter können sogar in die Kleidung gestopft schon als Dämmung hilfreich sein.
Generell ist es gut, wenn man bereits über geeignete und gute Kleidung verfügt, die den Körper vor Nässe und Wind schützt, bzw. hilft die Körpertemperatur aufrecht zu halten. Die Kleidung ist sozusagen die „first line of defense“ und sollte daher auch bei einem Bugout einen hohen Stellenwert haben. Idealerweise ist man auch in der Lage die oben genannten Möglichkeiten zu kombinieren. Bevor man sich noch Gedanken über Trinkwasser, Nahrung oder andere Probleme macht, sollte man an diese Problematik denken und so viele Optionen kennen wie möglich. Auch zusätzliche Dinge, wie Wechselkleidung oder die Fähigkeit Feuer zu machen, können die Lage noch weiter erleichtern. Sogar einfache Dinge, wie eine Rettungsdecke oder ein Müllsack, können hilfreich sein.
Was sagt ihr zu den 5 Optionen? Würden euch noch weitere Optionen einfallen? Schreibt mir dazu bitte einen Kommentar, über ein Like und ein Abo meines Blogs, würde ich mich ganz besonders freuen!